Ute Schmeiser unterrichtet den Zertifikatslehrgang Social Media Recruiting Manager (Starttermin 23.11.23) an der TZG-Akademie und ist Expertin im Bereich Marketing und Kommunikation. Im Interview finden Sie 5 wertvolle Tipps von ihr, wie Sie eine erfolgreiche Arbeitgebermarke aufbauen.

 

Die heutige Arbeitswelt wird maßgeblich von Online-Plattformen und sozialen Netzwerken geprägt, die Unternehmen und Bewerbern die Möglichkeit bieten, miteinander in Interaktion zu treten. In unserem Zertifikatslehrgang “Social Media Recruiting Manager” wird aufgezeigt, wie Unternehmen und Personalverantwortliche diese Möglichkeiten nutzen können und mit der Dynamik von Social Media eine attraktive und authentische Arbeitgebermarke aufbauen können. Praxisnah und konkret wird der Bogen geschlagen von der Entwicklung einer Arbeitgebermarke, der Contentstrategie bis hin zur Umsetzung und Interaktion mit interessierten Kandidaten. Ziel ist nicht nur das Gewinnen von Fachkräften, sondern auch die Stärkung der Mitarbeiterbindung und Förderung einer positiven Unternehmensidentität.

1. Weshalb ist Social Media Recruiting wichtig für Unternehmen?

Der Arbeitsmarkt hat sich zum Kandidatenmarkt gewandelt. Der Fachkräftemangel macht es erforderlich, dass Unternehmen potentielle Kandidaten dort abholen, wo sie sich aufhalten und dies sind die sozialen Medien. Denn wer heute auf der Suche nach einem neuen Job ist, für den ist die Stellenanzeige nur der erste Kontaktpunkt, aber meist nicht der entscheidende. Jobsuchende recherchieren über ihren möglichen Arbeitgeber und hier eröffnen sich die Chancen für alle Unternehmen in gleicher Weise – wenn Sie sie ergreifen – über Social Media mehr über das Unternehmen, die möglichen Kollegen, die Unternehmenskultur und Karrierechancen zu erfahren.

2. Welche Vorteile bietet es bei der Personalbeschaffung?

Social Media Recruiting ist keine zeitliche begrenzte Aktion, sondern ein Teil der externen Unternehmenskommunikation und wirkt somit langfristig. Die Kommunikation ist einfacher, weil schon Informationen vorhanden sind, die viele Fragen beantwortet, Wege der Bewerbung konkret aufzeigt und die Unternehmenskultur abbildet und dies über eine große Reichweite. Somit werden die Kandidaten angesprochen, die zum Unternehmen passen – das Matching ist besser. Kurzfristige Vakanzen können schneller kommuniziert werden und somit auch die richtige Community aus Fans und Followern erreichen.

3. Weshalb ist die Arbeitgebermarke so wichtig?

Eine Arbeitgebermarke wirkt nicht losgelöst vom „Rest“ des Unternehmens, sondern ist ein Zusammenwirken aus Unternehmensmarke, Produkt/Dienstleistung, Leitbild, Corporate Influencer und weiteren Aspekten. Sie ist eine Marke aus vielen und bildet das Unternehmen ab – sowohl in der internen als auch externen Kommunikation. Aus einem Unternehmen kann so eine „love brand“ werden, bei der die Menschen gern arbeiten (wollen). Sie hat eine hohe Strahlkraft und ist aufgeladen mit positiven Attributen. Unternehmen, die es schaffen, eine love brand zu etablieren, können von einer höheren Mitarbeiterbindung, einer größeren Talentanziehung und einer positiven Reputation, letztendlich auch bei Kunden, profitieren.

4. Wen spricht der Kurs besonders an? Wer sollte ihn machen?

Das Prinzip „Social Media“ funktioniert nur, wenn das Wissen sich im Unternehmen befindet, die Rahmenbedingungen vorhanden sind und Ressourcen freigegeben werden. Daher ist der Kurs für alle die richtige Wahl, die im Unternehmen (mit)verantwortlich sind für die externe Kommunikation und/oder Personalbeschaffung. Aber auch Mitarbeiter, die evtl. erst zukünftig Social Media für das Recruiting nutzen sollen, erhalten Einblicke in die strategische Bedeutung und verstehen, wie eine starke Präsenz auf diesen Plattformen zu einem Wettbewerbsvorteil führen kann. Personalverantwortliche erhalten konkrete Strategien, wie sie Social Media nutzen können, um qualifizierte Bewerber anzuziehen und den Bewerbungsprozess effizienter zu gestalten. Sie lernen, wie sie mit potenziellen Kandidaten auf sozialen Plattformen in Interaktion treten können.

5. Welche Fehler kann man machen? Auf was muss man dabei achten?

Nur wenn es eine langfristige Strategie gibt und die Verantwortlichkeiten und Freigabeprozesse geklärt sind, kann Social Media seine volle, positive Wirkung entfalten. Leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass Social Media Recruiting nicht immer als feste Bestandteil der Unternehmensstrategie gesehen wird.

Zum Beispiel ermöglicht die Interaktion auf Social Media eine schnellere und effizientere Kommunikation im Bewerbungsprozess. Darauf müssen Unternehmen vorbereitet sein. Vorbei sind die Zeiten, in denen umfangreiche Unterlagen erforderlich sind, der Trend geht zur Blitzbewerbung und schnellen Reaktionen. Diese Prozesse müssen viele Unternehmen erst noch implementieren.

 

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